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Wie kann man die Qualität eines Produkts sicherstellen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Qualität eines Produktes zu garantieren:
● Die offiziellen Qualitäts- und Herkunftszeichen sowie andere Labels oder Qualitätszeichen
● Partizipative Garantiesysteme (PGS)
Qualitäts- und Herkunftszeichen sowie andere Labels oder Qualitätszeichen
Das bekannteste System besteht darin, sein Produkt von einer dritten Partei kennzeichnen oder zertifizieren lassen. Das Produkt darf dann ein Label tragen, das es als Qualitätsprodukt (Bio, regional, etc.) ausweist.
Ein kleiner Wortschatz:
Appellation d'Origine Contrôlée (AOC/deutsch kontrollierte Ursprungsbezeichnung) : Bezeichnung, die von Frankreich eingeführt wurde. Daraus ist die geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) der Europäischen Union entstanden. Die AOC wird also der g. U. überlagert und deckt manchmal Produkte ab, die nicht als g. U. gelten, wie z. B. forstwirtschaftliche Produkte.
Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U): Diese von der Europäischen Union eingeführte Bezeichnung erkennt die Besonderheit bestimmter lokaler Produkte an, d. h. solcher, die in einem bestimmten geografischen Gebiet hergestellt werden. Diese Bezeichnung ermöglicht es dem Verbraucher, die Herkunft eines Produkts zu erkennen, und dem Hersteller, dass er seinen Bekanntheitsgrad erhöht und sein Know-how gewürdigt wird. Das Lastenheft [...] ist in Bezug auf verschiedene Kriterien recht spezifisch (geografische Lage, für die die Bezeichnung gilt, Anbaumethoden, angebaute/aufgezogene Arten, erforderliche Fläche usw.). Dieses Bemühen um die lokale Präsenz oder die Wertschätzung eines Know-hows, das nicht verlagert werden kann, kann als Zeichen für Qualität auf lokaler Ebene anerkannt werden, d. h. AROMA hat viele gemeinsame Werte mit der g. U.
Geschützte geografische Angabe (g. g. A) : Diese von der Europäischen Union eingeführte Bezeichnung erkennt die regionale Besonderheit bestimmter Produkte an, ohne dass deren Inhaltsstoffe zwingend aus der betreffenden Region stammen müssen. So wird in einem bestimmten geografischen Gebiet eine Stufe der Produktion eines Produkts durchgeführt, aber nicht der gesamte Produktionsprozess. Die g. g. A. wird, wie andere Zertifizierungen und Labels auch, von unabhängigen Stellen nach Lastenheft verwaltet.
Label : Zertifizierung, die von einer öffentlichen Institution, einem Verband oder einer Berufsvereinigung nach vorgegebenen Standards erstellt wird, die die Qualität und das Herstellungsverfahren eines bestimmten Produkts garantieren. Das Label gibt es als Etikett, das auf dem zertifizierten Produkt angebracht wird. Letzteres kann dann von Stellen überprüft werden, die die Übereinstimmung mit dem Lastenheft des jeweiligen Labels kontrollieren. Label können verschiedene Eigenschaften eines Produkts bescheinigen: seine Herkunft (g. U., g. g. A.), seine organoleptische Qualität (Label Rouge), seine Produktionsmethode (biologisch...), seine Ethik (fairer Handel...), seine Rückverfolgbarkeit, die Unbedenklichkeit seiner Bestandteile, etc.
Marke : Eine Marke kennzeichnet einen Hersteller oder Vertreiber, nicht eine Produkteigenschaft, im Gegensatz zu einem Label. Hinter der Marke kann eine Identität stehen, eine Marketing-Strategie, und nicht unbedingt ein Lastenheft, wie dies beim Label der Fall ist. AROMA zielt nicht auf bestimmte Marken, sondern auf Produkte oder Akteure in der Lebensmittelversorgung der Großregion, die den Werten des Projektes entsprechen.
Qualitäts- und Ursprungszeichen (FR: Signes d’Identification de la Qualité et de l’Origine, SIQO) : Benennen alle Labelvergaben und Zertifizierungen, die es erlauben, die Qualität eines Produkts zu bewerten. Die SIQO sind ein Vertrauensindikator für den Verbraucher, da sie regelmäßige Kontrollen der in Verkehr gebrachten Lebensmittel implizieren. Die SIQO kann eine Herkunft (g. U.), eine umweltfreundliche Produktionsmethode (Label für ökologischen Landbau) o. Ä. anerkennen.
Garantiert traditionelle Spezialitäten (g. t. S.) : Mit dieser von der Europäischen Union eingeführten Bezeichnung wird ein traditionelles Know-how für ein bestimmtes Produkt anerkannt, z. B. ein Rezept oder ein Herstellungsverfahren, das nicht unbedingt mit einem geografischen Ursprung verbunden ist.
Hier finden Sie eine nicht vollständige Liste der bekanntesten Labels in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Europa und der Welt, die ein Qualitätsprodukt garantieren: Liste der Gütezeichen in der Großregion - Stand: 14. August 2020
© Rachel Reckinger
Sustainable Food Practices
https://food.uni.lu
Ein kleiner Wortschatz:
Appellation d'Origine Contrôlée (AOC/deutsch kontrollierte Ursprungsbezeichnung) : Bezeichnung, die von Frankreich eingeführt wurde. Daraus ist die geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) der Europäischen Union entstanden. Die AOC wird also der g. U. überlagert und deckt manchmal Produkte ab, die nicht als g. U. gelten, wie z. B. forstwirtschaftliche Produkte.
Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U): Diese von der Europäischen Union eingeführte Bezeichnung erkennt die Besonderheit bestimmter lokaler Produkte an, d. h. solcher, die in einem bestimmten geografischen Gebiet hergestellt werden. Diese Bezeichnung ermöglicht es dem Verbraucher, die Herkunft eines Produkts zu erkennen, und dem Hersteller, dass er seinen Bekanntheitsgrad erhöht und sein Know-how gewürdigt wird. Das Lastenheft [...] ist in Bezug auf verschiedene Kriterien recht spezifisch (geografische Lage, für die die Bezeichnung gilt, Anbaumethoden, angebaute/aufgezogene Arten, erforderliche Fläche usw.). Dieses Bemühen um die lokale Präsenz oder die Wertschätzung eines Know-hows, das nicht verlagert werden kann, kann als Zeichen für Qualität auf lokaler Ebene anerkannt werden, d. h. AROMA hat viele gemeinsame Werte mit der g. U.
Geschützte geografische Angabe (g. g. A) : Diese von der Europäischen Union eingeführte Bezeichnung erkennt die regionale Besonderheit bestimmter Produkte an, ohne dass deren Inhaltsstoffe zwingend aus der betreffenden Region stammen müssen. So wird in einem bestimmten geografischen Gebiet eine Stufe der Produktion eines Produkts durchgeführt, aber nicht der gesamte Produktionsprozess. Die g. g. A. wird, wie andere Zertifizierungen und Labels auch, von unabhängigen Stellen nach Lastenheft verwaltet.
Label : Zertifizierung, die von einer öffentlichen Institution, einem Verband oder einer Berufsvereinigung nach vorgegebenen Standards erstellt wird, die die Qualität und das Herstellungsverfahren eines bestimmten Produkts garantieren. Das Label gibt es als Etikett, das auf dem zertifizierten Produkt angebracht wird. Letzteres kann dann von Stellen überprüft werden, die die Übereinstimmung mit dem Lastenheft des jeweiligen Labels kontrollieren. Label können verschiedene Eigenschaften eines Produkts bescheinigen: seine Herkunft (g. U., g. g. A.), seine organoleptische Qualität (Label Rouge), seine Produktionsmethode (biologisch...), seine Ethik (fairer Handel...), seine Rückverfolgbarkeit, die Unbedenklichkeit seiner Bestandteile, etc.
Marke : Eine Marke kennzeichnet einen Hersteller oder Vertreiber, nicht eine Produkteigenschaft, im Gegensatz zu einem Label. Hinter der Marke kann eine Identität stehen, eine Marketing-Strategie, und nicht unbedingt ein Lastenheft, wie dies beim Label der Fall ist. AROMA zielt nicht auf bestimmte Marken, sondern auf Produkte oder Akteure in der Lebensmittelversorgung der Großregion, die den Werten des Projektes entsprechen.
Qualitäts- und Ursprungszeichen (FR: Signes d’Identification de la Qualité et de l’Origine, SIQO) : Benennen alle Labelvergaben und Zertifizierungen, die es erlauben, die Qualität eines Produkts zu bewerten. Die SIQO sind ein Vertrauensindikator für den Verbraucher, da sie regelmäßige Kontrollen der in Verkehr gebrachten Lebensmittel implizieren. Die SIQO kann eine Herkunft (g. U.), eine umweltfreundliche Produktionsmethode (Label für ökologischen Landbau) o. Ä. anerkennen.
Garantiert traditionelle Spezialitäten (g. t. S.) : Mit dieser von der Europäischen Union eingeführten Bezeichnung wird ein traditionelles Know-how für ein bestimmtes Produkt anerkannt, z. B. ein Rezept oder ein Herstellungsverfahren, das nicht unbedingt mit einem geografischen Ursprung verbunden ist.
Hier finden Sie eine nicht vollständige Liste der bekanntesten Labels in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Europa und der Welt, die ein Qualitätsprodukt garantieren: Liste der Gütezeichen in der Großregion - Stand: 14. August 2020
© Rachel Reckinger
Sustainable Food Practices
https://food.uni.lu
Partizipative Garantiesysteme (PGS)
Was ist das?
Offizielle Definition (von IFOAM):
Wie funktioniert das?
Es gibt eine Vielzahl von PGS. Dies sind Systeme, die auf lokaler Ebene arbeiten. Sie bieten dem Verbraucher eine ebenso glaubwürdige Garantie, wie die von Drittparteienzertifizierungssystemen vergebenen Labels. Aber im Gegensatz zu Letzterem werden alle Akteure aus der Umgebung (Erzeuger, Verbraucher, Handwerker, lokale Verbände usw.) in den Mittelpunkt des Qualitätssicherungsprozesses gestellt.
Somit wird mit der Einführung des PGS zum einen das Ziel verfolgt, ein Produkt zu qualifizieren, zum anderen ist es ein Mittel, um ein besser vernetztes lokales Gefüge zu schaffen. Auf diese Weise sind Produzenten und Verarbeiter näher an den Bedürfnissen und Wünschen der Käufer, während Letztere die Einschränkungen einer Produktion und damit den Spielraum für Verbesserungen besser einschätzen können. Die PGS sind somit die Vektoren eines partizipativen lokalen Ökosystems. Die mit einem PGS verbundene Zertifizierung entspricht einer Charta, die von den betroffenen Akteuren vorgegeben wird.
Im Rahmen des AROMA-Projekts könnten es mehrere PGS geben, die auf den verschiedenen Seiten der Großregion verankert sind, sodass die Bewertung der Produktqualität auf einer möglichst sowohl geografisch als auch kulturell lokalen Ebene erfolgt.
Zusammengefasst:
Für weitere Informationen:
https://www.ifoam.bio/sites/default/files/pgs_brochure_french.pdf
Quellen:
https://www.ifoam.bio/en/organic-policy-guarantee/participatory-guarantee-systems-pgs
https://docplayer.fr/51568999-Le-manuel-pratique-des-systemes-participatifs-de-garantie-nature-progres.html
Offizielle Definition (von IFOAM):
- „‘Partizipative Garantiesysteme‘ (PGS) sind lokal basierte Qualitätssicherungssysteme. Sie zertifizieren Produzenten auf der Basis einer aktiven Beteiligung der betreffenden Akteure und bauen auf einer Grundlage von Vertrauen, Netzwerken und Wissensaustausch auf.“
Wie funktioniert das?
Es gibt eine Vielzahl von PGS. Dies sind Systeme, die auf lokaler Ebene arbeiten. Sie bieten dem Verbraucher eine ebenso glaubwürdige Garantie, wie die von Drittparteienzertifizierungssystemen vergebenen Labels. Aber im Gegensatz zu Letzterem werden alle Akteure aus der Umgebung (Erzeuger, Verbraucher, Handwerker, lokale Verbände usw.) in den Mittelpunkt des Qualitätssicherungsprozesses gestellt.
Somit wird mit der Einführung des PGS zum einen das Ziel verfolgt, ein Produkt zu qualifizieren, zum anderen ist es ein Mittel, um ein besser vernetztes lokales Gefüge zu schaffen. Auf diese Weise sind Produzenten und Verarbeiter näher an den Bedürfnissen und Wünschen der Käufer, während Letztere die Einschränkungen einer Produktion und damit den Spielraum für Verbesserungen besser einschätzen können. Die PGS sind somit die Vektoren eines partizipativen lokalen Ökosystems. Die mit einem PGS verbundene Zertifizierung entspricht einer Charta, die von den betroffenen Akteuren vorgegeben wird.
Im Rahmen des AROMA-Projekts könnten es mehrere PGS geben, die auf den verschiedenen Seiten der Großregion verankert sind, sodass die Bewertung der Produktqualität auf einer möglichst sowohl geografisch als auch kulturell lokalen Ebene erfolgt.
Zusammengefasst:
Das PGS ist:
● Eine Zertifizierung unter Beteiligung vieler Akteure (Gewährleistung der Transparenz)
● Ein sich ständig weiterentwickelnder Qualitätsansatz
● Eine Zertifizierung unter Beteiligung vieler Akteure (Gewährleistung der Transparenz)
● Ein sich ständig weiterentwickelnder Qualitätsansatz
Für weitere Informationen:
https://www.ifoam.bio/sites/default/files/pgs_brochure_french.pdf
Quellen:
https://www.ifoam.bio/en/organic-policy-guarantee/participatory-guarantee-systems-pgs
https://docplayer.fr/51568999-Le-manuel-pratique-des-systemes-participatifs-de-garantie-nature-progres.html
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